Die wichtigsten Tipps zum Hauskauf
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Freitag, den 29. März 2024

25.06.2012
Die wichtigsten Tipps zum Hauskauf
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Die wichtigsten Tipps zum HauskaufWer sich als künftiger Hausbesitzer den mit einem Neubau verbundenen Baustress ersparen und einen bei Eigennutzung in der Regel wesentlich schnelleren Einzug erreichen möchte, kann auch eine fertige Immobilie vom jeweiligen Vorbesitzer kaufen. Doch hierbei gilt es auf eine Menge von Dingen zu achten. Welche Punkte man beim Hauskauf besonders im Blick haben sollte und wo sich Kosten einsparen lassen, zeigt der folgende Artikel auf.
 
Wie sucht man nach Angeboten?
 
Bei der Suche nach einer Immobilie stehen verschiedene Wege offen. Nutzen kann man unter anderem ganz klassisch die Anzeigenteile der lokalen Presse oder aber große Immobilien-Portale im Internet. Auf diesen Portalen lässt sich die Suche sehr gezielt vornehmen, da diverse Filter eingesetzt werden können. So erhält man eine Ergebnisliste, die beispielsweise persönliche Kriterien wie die Lage, Größe oder die maximale Preisobergrenze berücksichtigen. Neben diesen Varianten kann zusätzlich auch ein Makler mit der Suche nach einer passenden Immobilie beauftragt werden.
 
Bausubstanzgutachten schützt vor bösen Überraschungen
 
Beim Kauf eines bereits errichteten Hauses sollte man vor allem die Bausubstanz des Gebäudes genau untersuchen. Nur so kann man verhindern, dass erst im Nachhinein bauliche Mängel entdeckt werden, die nur durch teure Reparaturen beseitigt werden können. Am besten beauftragt man hierfür einen Gutachter, der die Immobilie mit geschultem Blick unter die Lupe nimmt.
 
Durch das Gutachten, bei dem man für ein herkömmliches Einfamilienhaus mit Kosten von rund 400 bis 500 Euro rechnen muss, gewinnt man nicht nur konkrete Informationen über den Zustand der Immobilie, sondern kann in den Kaufverhandlungen besser agieren und unter Umständen mit dem Verweis auf vorliegende Mängel den Kaufpreis senken.
 
In einem Gutachten werden in der Regel besonders die folgenden Aspekte detailliert aufgelistet:
 
1. notwendige Reparaturen mit Angabe der Kosten
 
2. welche Spezialuntersuchungen sind eventuell noch ratsam, beispielsweise hinsichtlich der
Trinkwasserversorgung
 
3. Vorhandensein/Zustand der Wärmedämmung
 
4. Angaben zur Heizungstechnik
 
Was kann man selbst erkennen?
 
Auch wenn die Erstellung eines Gutachtens durch einen Fachmann ratsam ist, kann man schon als Laie bei der Begehung einer Immobilie einen ersten Eindruck gewinnen. Hierbei sollte man beispielsweise die folgenden Hausbereiche genau inspizieren:
 
Keller: Ältere Immobilien haben oftmals das Problem, dass der Keller nicht ausreichend gegen Feuchtigkeit abgedichtet ist. Dies kann man beispielsweise erkennen, wenn es in den Kellerräumen muffig riecht oder so genannte Ausblühungen am Mauerwerk sichtbar sind. Da bei einer Beseitigung dieses Schadens Erdarbeiten und wahrscheinlich auch eine Drainage notwendig sind, ist dies mit nicht unerheblichen Kosten verbunden. Noch teurer wird es, wenn die Bodenplatte gegen aufsteigendes Grundwasser abgedichtet werden muss.
 
Fassade: Bei einem ersten Blick auf die Fassade sollte man wiederum auf Schäden im Putzwerk oder sichtbare Risse achten. Denn dadurch kann ebenfalls Feuchtigkeit in das Gebäude gelangen. Bei einer eventuellen Reparatur ist zudem die Größe des Schadens an der Fassade wichtig, da bei großflächigen Ausbesserungen die Energiesparverordnung beachten werden muss und somit die Erneuerung nur mit einer gleichzeitigen Wärmedämmung möglich ist. 
 
Dach: Beim Dach sollten nicht nur alle Ziegel an Ort und Stelle sein, vielmehr lohnt sich hier auch ein Blick auf die Unterkonstruktion. Denn diese kann unter Umständen von Schädlingen befallen sein. Schäden an der Unterkonstruktion können zu einer nassen Dachdämmung führen und somit die Energiebilanz des Hauses erheblich verschlechtern. Die Kosten für eine Reparatur hängen beispielsweise davon ab, ob das Dach zumindest in Teilen abgedeckt werden muss.
 
Wasserleitungen: Bei den Rohren für die Trinkwasserversorgung sollte man darauf achten, dass keine alten Bleirohre mehr vorhanden sind. Diese wurden bis zum Jahr 1973 noch eingebaut, bei Immobilien, die später gebaut wurden, stellt sich diese Problem somit nicht, da hier nur noch Rohre aus Kupfer und Stahl eingesetzt wurden. Bleirohre sind aufgrund ihrer gesundheitlichen Gefährdung ab dem Jahr 2013 in Deutschland komplett verboten.
 
Ob es sich um Bleirohre handelt, kann zumindest an offenen Stellen leicht überprüft werden. Hierbei schabt man mit einem Messer kurz an dem Rohr und wenn sich ein silbriger Glanz ergibt, kann man davon ausgehen, dass es sich um eine Bleirohrleitung handelt. Zur Beseitigung solcher Rohre müssen oftmals Wände aufgestemmt werden, wodurch auch hier hohe Kosten bei einer Reparatur notwendig werden.
 
Schornstein: Bei Schornsteinen gibt es die Gefahr der so genannten Versottung. Hierbei kommt es durch zu schnell abkühlende Rachabgase und der daraus folgenden Kondensierung zu Schäden am Mauerwerk des Schornsteins. Erste Anzeichen dafür sind Flecken im Inneren des Schornsteins. Oftmals kommt es zu einer Versottung, wenn eine neue Heizungsanlage eingebaut wurde und der Schornstein für die Abgasentwicklung nun zu groß geworden ist. Verhindern lässt sich das Problem mit dem Einbau eines kleineren Einzugs, beispielsweise einem Abgasrohr aus Edelstahl.
 
Staatliche Zulagen bei energetischen Baumaßnahmen nicht verschenken
 
Falls man bei einer Alt-Immobilie eine energetische Erneuerung vornehmen möchte, sollte man hierbei auch die Angebote der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) nutzen. Die KfW bietet in zahlreichen Programmen Zuschüsse oder besonders günstige Zinskonditionen für Kredite an. Beispielsweise kann man den Einbau einer umweltfreundlichen Heizung mit Hilfe dieser Programme kostengünstiger gestalten.
 
So spart man bei der Grunderwerbsteuer
 
Wenn man ein Haus inklusive bestimmter Einrichtungsgegenstände, wie beispielsweise einer Einbauküche, kauft, dann sollte man wiederum darauf achten, dass diese Dinge einzeln und mit einem jeweiligen Preis im Kaufvertrag aufgeführt werden. Denn so vermeidet man die Abführung der Grunderwerbsteuer auf diese Gegenstände durch das örtliche Finanzamt. Zu beachten ist zudem, dass die Grunderwerbsteuer in ihrer Höhe nicht deutschlandweit einheitlich geregelt ist, sondern sich von Bundesland zu Bundesland unterscheidet.
 
Einsicht in Baulastenverzeichnis nehmen
 
Ein weiterer wichtiger Tipp beim Kauf einer Immobilie betrifft das Bauslastenverzeichnis. In diesem Verzeichnis sind eventuelle Baulasten des Grundstücks vermerkt. Nur in Bayern und Brandenburg sind die Baulasten im Grundbuch notiert. Bei den Baulasten handelt es sich um bestimmte Verpflichtungen, die der bisherige Eigentümer eingegangen ist. Beispielsweise hat der vorherige Eigentümer Grenzbaurechte oder Überwegrechte auf dem Grundstück erlaubt. Beide Punkte können den Wert eines Grundstücks negativ beeinflussen und sollten deshalb vor einer Kaufentscheidung unbedingt mit beachtet werden.
 
Fazit
 
Eine bereits fertige Immobilie zu kaufen ist mit dem Vorteil verbunden, dass man oft vergleichsweise schnell in das Haus einziehen kann, verglichen mit dem Neubau eines Gebäudes. Auch spart man sich sicherlich viele Nerven während der ja meistens sehr anstrengenden Bauphase einer Immobilie. Allerdings weisen ältere Immobilien häufig diverse Baumängel auf, die man durch ein Gutachten vor dem Kauf abklären sollte.
 
Nur wenn der finanzielle und zeitliche Aufwand für Reparaturen nicht zu hoch ausfällt, stellt der Kauf einer solchen Immobilie eine Alternative zum Neubau dar. Hierbei sollte man besonders auch auf die energetische Ausstattung der Immobilie achten, da der Wärmeschutz zu früheren Zeiten eine geringere Rolle spielte, in Zeiten stetig steigender Energiekosten jedoch immer wichtiger wird. Weitere Tipps zum Ablauf einer Finanzierung beim Hauskauf können Sie hier bequem nachlesen.

Bild Hausdach © silbru.dd - Fotolia.com
Bild Ausrufezeichen © Tristan3D - Fotolia.com


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