Lexikon
Leitzinssatz
Leitzinssätze werden von der jeweilig zuständigen Zentralbank festgelegt. Sie sind ein Instrument zur Steuerung des Kapital- und Geldmarkts. Der Leitzins gibt an, zu welchem Zinssatz sich Geschäftsbanken bei einer Zentralbank Geld leihen können. Erreicht der Leitzins ein hohes Niveau, erhalten Sparer beispielsweise beim Tagesgeld höhere Zinsen. Für Darlehensnehmer sind wiederum niedrige Leitzinssätze von Vorteil, da dadurch die Zinsen für Kredite niedriger veranschlagt werden. Der wichtigste Leitzins für den Euroraum ist der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB). In den USA stammt der wichtigste Leitzins von der US-Notenbank, die auch als FED abgekürzt wird. Erhöhungen des Leitzinses werden vor allem in wirtschaftlich guten Zeiten vorgenommen, um damit die Inflation im jeweiligen Währungsraum gering zu halten. Das Ziel für die Euro-Zone sieht einen Wert von maximal zwei Prozent vor, bezogen auf die gewünschte maximale Inflation. Zinssenkungen geschehen hauptsächlich in konjunkturell schwachen Phasen. Hierdurch versucht die Zentralbank die Wirtschaft anzukurbeln, indem sie durch die Zinssenkungen auch die Kosten für neue Darlehen verringert. Der EZB-Leitzins wird in der Fachsprache auch als Hauptrefinanzierungssatz bezeichnet. Einen großen Einfluss hat der EZB-Leitzins auch auf andere wichtige Zinssätze, beispielsweise auf Interbankzinssätze wie den Euribor. Dieser Zinssatz gibt an, zu welcher Zinshöhe sich die Banken aktuell untereinander Geld verleihen.
zum Lexikon |