10.08.2011
Die Immobilienpreise in Deutschland steigen seit geraumer Zeit. Nicht nur in traditionell begehrten Lagen, sondern ganz allgemein im Bundesgebiet - mit wenigen Ausnahmen in Ostdeutschland. Die Gründe hierfür sind vielfältig, vor allem der konjunkturelle Aufschwung zeigt sich aber als Preistreiber für Wohneigentum und Miete. Für das vergangene Jahr 2010 kann man hierbei einen Preisanstieg von rund 3 % feststellen.
Immobilienpreise 2010 - Preisentwicklung für Deutschland zieht an
Die Immobilienpreise in Deutschland steigen seit geraumer Zeit. Nicht nur in traditionell begehrten Lagen, sondern ganz allgemein im Bundesgebiet - mit wenigen Ausnahmen in Ostdeutschland. Die Gründe hierfür sind vielfältig, vor allem der konjunkturelle Aufschwung zeigt sich aber als Preistreiber für Wohneigentum und Miete. Für das vergangene Jahr 2010 kann man hierbei einen Preisanstieg von rund 3 % feststellen.
Warum die Preise für Immobilien steigen
Momentan zeigt sich mit dem Ansteigen der Immobilienpreise ein regelmäßiger Zusammenhang von Konjunktur und Preisentwicklung, der bereits in der Vergangenheit immer wieder zu beobachten war. Daneben lassen sich aber noch weitere Gründe benennen, warum die Immobilienpreise anziehen. Ein Faktor ist die gestiegene Inflation, die bewirkt, dass sich die Menschen wieder verstärkt mit Immobilien als Sachwert gegen die Geldentwertung zu schützen versuchen. Zudem befinden sich die Bauzinsen durch das allgemein günstige Zinsniveau ebenfalls auf einem niedrigen Stand.
Dies ist bereits seit der Finanzkrise in den Jahren 2008 und 2009 zu beobachten, als die Leitzinsen zur Ankurbelung der Wirtschaft in der Euro-Zone gesenkt wurden. Allerdings scheinen hierbei die besten Zeiten bereits wieder vorbei zu sein. Denn die Europäische Zentralbank (EZB) hat in der jüngeren Vergangenheit bereits zweimal die Leitzinsen erhöht, um damit der wachsenden Inflation im Euro-Raum zu begegnen. Diese Erhöhungen werden zukünftig auch wieder zu steigenden Bauzinsen führen.
Wohnungsbau in Deutschland
Laut den Zahlen von LBS Research, des Marktforschungsbereichs der Landesbausparkassen, werden aktuell 2 Neubauten pro Tausend Einwohnern in Deutschland gebaut. Bei einem europaweiten Vergleich liegt in dieser Statistik die Schweiz mit 5,6 Neubauten auf dem ersten Platz, gefolgt von Finnland.
Preisentwicklung für Eigentumswohnungen
Eigentumswohnungen legten im Jahr 2010 laut dem Immobilienverband Deutschland (IVD) um 2,1 Prozent beim Preis zu. Nach einem weiteren aktuellen Bericht des Immobilieninstituts F+B sind die Unterschiede in Deutschland hinsichtlich der Preise für eine Eigentumswohnung dabei sehr groß. So liegt wenig überraschend München bei den Durchschnittspreisen an der Spitze. Bei der Erhebung wurden alle Städte in Deutschland untersucht, die mehr als 25 000 Einwohner besitzen. Zudem wurde eine 70 Quadratmeter große und zehn Jahre alte Wohnung als Richtwert genommen.
Wie erwähnt belegt München bei dieser Erhebung den ersten Platz mit 3580 Euro pro Quadratmeter. Die bayrische Metropole an der Isar wird gefolgt von Garmisch-Partenkirchen mit 3210 Euro und Dachau mit 2760 Euro pro Quadratmeter.
Teuerste Eigentumswohnungen in Hamburg
Zwar belegt München im Durchschnitt klar den ersten Platz, doch die höchsten Preise für bestimmte Stadtlagen wurden in Hamburg erhoben. Hier muss man mitunter bis zu 7280 Euro für den Quadratmeter bezahlen. München bringt es dabei in der Spitze auf einen Betrag von 6780 Euro und liegt auf dem zweiten Rang. Die Hansestadt zeichnet sich zusätzlich durch eine große Bandbreite aus, so lassen sich am unteren Preisrand bereits Eigentumswohnungen für 1310 Euro kaufen. Zum Vergleich, in München liegen die billigsten Wohnungen mit 2320 Euro rund 1000 Euro darüber.
Billige Eigentumswohnungen in Ostdeutschland
In der Untersuchung bestätigte sich zudem, dass der Kauf einer Eigentumswohnung in Ostdeutschland in der Regel immer noch wesentlich billiger ist. So belegen ostdeutsche Städte die letzten Plätze hinsichtlich des durchschnittlichen Quadratmeterpreises. Am preiswertesten ist es dabei in der Stadt Köthen in Sachsen-Anhalt, hier kostet der Quadratmeter 660 Euro. Gefolgt wird die Stadt von Görlitz und Weißenfels mit jeweils 700 Euro.
Regionale Unterschiede auch beim Baulandpreis
Unter dem Begriff Bauland versteht man Grundstücke, die sofort bebaut werden können. Dies bedeutet, dass ein positiver Baubescheid erteilt werden muss, wenn das Bauvorhaben den rechtlichen Ansprüchen genügt. Durchschnittlich kostet ein Quadratmeter Bauland in Deutschland rund 50 Euro. In bestimmten Ballungsräumen, die sehr begehrt sind, können die Baulandpreise aber auch wesentlich mehr betragen.
Einfamilienhäuser bleiben beliebt
Sehr begehrt bei angehenden Immobilienbesitzern sind weiterhin auch Einfamilienhäuser, vor allem in attraktiven Lagen. Hierbei lässt sich anhand von Zahlen der LBS Research erkennen, dass die Preise in den begehrtesten Städten rund 10-mal teurer sind, verglichen mit den billigsten Lagen. An der Spitze der Verteilung liegt dabei die hessische Stadt Wiesbaden, mit einem Durchschnittswert von 750 000 Euro für ein Einfamilienhaus. Der durchschnittliche Preis für ein Einfamilienhaus liegt anhand der Erhebung bei 199 000 Euro.
Reger Immobilienmarkt im Jahr 2010
Da die Immobilienpreise in Deutschland im europäischen Vergleich aber immer noch recht günstig und die Finanzierungsmöglichkeiten ebenfalls als preiswert zu betrachten sind, kommt der Immobilienmarkt in Deutschland immer stärker in Schwung. So wurden im Jahr 2010 insgesamt 31 500 Immobilien verkauft. Diese vereinen wiederum einen Wert von 4,5 Milliarden Euro in sich. Im Vergleich zum vorherigen Jahr ergibt sich somit ein Zuwachs von 10 Prozent beim Immobilienverkauf. Schaut man sich nur die Kategorie der Einfamilienhäuser an, erkennt man sogar einen Rekord, mit 14 500 verkauften Objekten.
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